Bottle Opener Challenge

Dieses Projekt entstand durch den Aufruf zur Bottle Opener Challenge auf dem Blog von Holzwurm Tom. Ich fand die Idee super und habe mich dann entschlossen an der Challenge teilzunehmen. 

Die erste Herausforderung bestand darin, eine gute Idee zu entwickeln. Nach ein paar Tagen Überlegen und ein paar Versuchen in SketchUp stand der hier links dargestellte grobe Entwurf. Das Fass sollte am Ende liegend positioniert werden und an einem der Deckel der Bottle Opener befestigt werden. Außerdem sollte das Fass noch einer weiteren Funktion dienen: als Flaschenhalter. Dafür sollten zwei Löcher in der Größe eine Bierflasche in der Seite des Fassen entstehen.








Als Ausgangsmaterial wollte ich ausschließlich alte Balken aus Fichte verwenden, welche von einer temporären Trennwand über geblieben waren. Die Balken hatten ein Maß von 60 mm mal 40 mm. Da das Holz noch sägerau war und auch nicht die gleiche exakte Höhe aufwies, habe ich dies mit dem Dickenhobel geändert.




Das Fass sollte aus 18 Elementen bestehen. Daraus folgte ein Schnittwinkel von 10°, sodass in Summe der Winkel eines Elementes 20° beträgt. So bestand der nächste Schritt aus dem Zusägen der Balken mit dem entsprechenden Winkel. Dafür habe ich erst alle Balken von einer Seite gesägt, um im Anschluss den Anschlag nur einmal einstellen zu müssen und um für alle Elemente die gleiche Breite zu erhalten.










Das Ablängen auf 350 mm habe ich per Hand mit einer Jabansäge gemacht. Um die Elemente gut einspannen zu können, habe ich einfach die abgesägten Reststücke verwendet, damit eine rechtwinkelige Seite zum Befestigen entstand.












Nun mussten die Bögen in die Elemente kommen. Dafür habe ich mich entschieden einen Handhobel zu verwenden. Für das Anzeichnen des Bogens habe ich ein Schablone hergestellt. Das Hobeln war auch der anstrengendste Part dieses Projektes :D
Für die Feinarbeit habe ich dann allerdings zu einem Einhandhobel gewechselt und anschließend alles mit einem Schleifklotz glatt geschliffen.












Nachdem ich alle 18 Elemente hergestellt hatte, habe ich diese einmal mit Klebeband zu einem Fass zusammengeklebt. Dies habe ich aus mehreren Gründen getan. Zum einen wollte ich gucken, ob alle Elemente zusammen einen Winkel von 360° ergeben. Weiterhin wollte ich so den genauen Durchmesser der Deckel ermitteln. Und der wohl entschiedenste Grund: ich war einfach neugierig :D










Zwischen jeweils zwei Elementen wollte ich dann noch eine 45° Phase anbringen. Diese habe ich mit dem Einhandhobel hergestellt. Ein wichtiger Punkt dabei war, dass dies immer von der Mitte aus nach Außen hin geschah, da sich so Ausrisse vermeiden ließen. Danach bin ich noch kurz mit einem Schleifklotz über die Phase gegangen.












Nun stand die Herstellung der Deckel des Fasses an. Diese wollte ich ebenfalls aus den Balken herstellen und ebenfalls mit den 45° Phasen versehen. Daher habe ich als erstes zwei 600 mm langen Stücke mit der Kreissäge und einem Panther-Blatt der Länge nach in drei Stücke aufgetrennt. Um eine sauere Klebeverbindung zu erhalten, habe ich die einzelnen Leisten als erstes hochkant durch den Dickenhobel geschoben. Dies habe ich vor dem Hobeln auf die endgültige Dicke gemacht, damit ich noch eine größere Auflagefläche zur Verfügung hatte. Danach habe ich die Leisten dann auf eine Dicke von 12 mm gebracht.







Wie bereits oben angesprochen, sollten auch die Deckel die 45° Phase der Elemente erhalten. Diese habe ich schnell und einfach mit dem Frästisch hergestellt.







Jetzt mussten die Leisten zusammengeklebt werden und es kamen das erste mal meine neuen Korpuszwingen von Bessey zum Einsatz. Dafür habe ich zuerst auf alle Seiten Leim gegeben und diesen anschließend mit einem Pinsel gut verteilt. Danach habe ich die Leisten einfach nebeneinander in die Zwingen legen können und die Zwingen festgezogen. Da ich vorher noch nicht mit Korpuzwingen gearbeitet hatte, war ich davon wirklich sehr begeistert.
Leider ist mir bei der Herstellung einer der Leisten ein Fehler unterlaufen und die Seite war nicht exakt rechtwinkelig zur Fläche. Somit klebte die äußere Leiste schief an dem Rest. Dies war zum Glück nicht weiter schlimm, da ich diesen Teil des zusammengeklebten Brettes im weiteren Verlauf nicht benötigt habe.
Dann habe ich noch den herausgequollenen Leim mit einem alten Stemmeisen entfernt.


Für die Herstellung der Deckel habe ich dann eine Schablone aus MDF hergestellt. Dies habe ich mit der Stichsäge und dem Kreisschneider gemacht. Danach habe ich noch die Kanten der Schablone mit einem Schleifklotz geglättet.






Bevor ich die Kreise aufgezeichnet habe, habe ich die Platte noch bis Korn 180 mit dem Exzenterschleifer geschliffen.







Dann habe ich die Kreise grob mit der Dekopiersäge ausgesägt. Im Anschluss konnte ich dann die Schablone mit zwei Schräubchen auf den grob ausgesägten Kreisen befestigen und mit einem Kopierfräser in die endgültige Form bringen.











Bei dem Fräsen ist mit leider ein Fehler unterlaufen und ein Teil des Kreises weggebrochen. Dies lag daran, dass der Fräser so in das Holz geschnitten hat, dass dieses vom Kreis weggedrückt wurde und dann gebrochen ist. Zum Glück war das hier nicht so schlimm, da man diese Stelle später nicht sehen wird. Dennoch werde ich bei weitere Projekten bei solchen Arbeiten vorsichtiger sein.





Jetzt, wo ich die endgültige Dicke der Deckel hatte, konnte ich die Nuten in die Elemente sägen. Dafür habe ich an den Schiebeschlitten der Kreissäge eine kleine Holzkonstruktion angebracht. Diese hatte zum einen die Aufgabe mir den gewünschten Abstand für die Schnitte zu liefern und zum anderen Ausrisse an den Elementen zu verhindern.
So habe ich dann auf jeder Seite je zwei Schlitze erstellt. Den in der Mitte stehengebliebenen Rest habe ich mit einem Stemmeisen entfernt. So waren die benötigten Nuten schnell hergerstellt.







Nach dem Ausstämmen wollte ich alles einmal trocken zusammenstecken. Bei dem Lösen der Elemente von den Deckeln ist mir dann ein Stück abgebrochen. Dies war aber mit ein bisschen Kleber und einer Klemmzwinge schnell behoben. Die Stelle lässt sich kaum noch erkennen.










Jetzt stand das Verleimen der Elemente an. Dabei habe ich immer zwei Elemente mit einem Pinsel mit Leim bestrichen und anschließend mit Hilfe von Klemmenzwingen verklebt.
Um im Anschluss die Paare von Elementen miteinander zu verbinden, habe ich zur Fixierung zu Klebeband gegriffen. Die Holzreste sind von dem Ausschneiden der Deckel über geblieben und dienten zur Positionierung der Elemente.

















Für den Flaschenhalter benötigte ich noch ein Brett in der Mitte des Fasses, damit die Flaschen nicht in dem Fass versinken. Dafür habe ich wieder einen Balken aufgeschnitten und die entstandenen Latten mit dem Dickenhobel bearbeitet. Anschließend habe ich alles verleimt und nach den Trocknen nochmals durch den Hobel geschoben.





Nachdem ich das Brett auf die richtige Länge geschnitten hatte, habe ich es mit den Deckeln mit Hilfe von Runddübeln verbunden. Für die richtige Bohrtiefe habe ich ein Stück Klebeband als Markierung an den Bohrer geklebt.




























































Aus den Elementen hatte ich nun drei Teile hergestellt. Eines bildete einen Halbkreis, das andere bestand nur aus drei Elementen und das letze umfasste den Rest. Bevor ich aber alles zusammengebracht habe, mussten noch die Löcher für die Flaschenhalterung gebohrt werden. Dafür habe ich als erstes die Mittelpunkte für die Bohrungen markiert und mit einer Schraube angekörnt. Um die schlimmsten Ausrisse bei der Bohrung zu vermeiden, habe ich die Stelle noch mit Kreppband abgeklebt. Dann vorgebohrt und anschließend mit einer Lochsäge die Löcher auf die gewünschte Größe gebracht. 








Nun stand endlich der Zusammenbau an. Die drei Teile habe ich noch untereinander verleimt. Die Deckel habe ich allerdings nicht in die Nuten eingeklebt. 













Damit das Fass nicht wegrollt und stabil auf der Seite liegen kann, musste noch ein Ständer her. Dafür habe ich als erstes auf einer MDF-Platte eine Vorlage gezeichnet. Nachdem ich mit dem Ergebnis zufrieden war, habe ich die Schablone mit der Stichsäge ausgesägt. Da ich hier nochmal ein Brett brauchte, habe ich dieses noch schnell nach dem oben beschriebenen Abläufen hergestellt.
Nun habe ich die Umrisse mit der Schablone auf das Brett übertragen und mit der Dekopiersäge ausgesägt. Hier habe ich nicht die Stichsäge genommen, da die Dekopiersäge nicht so starke Ausrisse erzeugt.



Die beiden Stützen sollten in der Mitte mit einer Strebe verbunden sein. Außerdem sollten die Stützen etwas schräg stehen, damit diese gerade am Fass anliegen. Daher habe ich die Strebe auf beiden Seiten mit einem 8° Winkel abgeschnitten.
Verbunden habe ich alles mit vier Runddübeln und Leim.






Zum Abschluss mussten die Stützen ebenfalls mit einem Winkel von 8° versehen werden, damit diese gerade auf einer Unterfläche halt finden können. Dafür habe ich die Stützen komplett mit Kreppband umwickelt, um auch hier Ausrisse zu vermeiden.












Da nun alles fertig zusammengebaut war, stand die Oberflächenbehandlung an. Verwendet habe ich dafür ein Complex Außenöl.













Und zum Schluss, der wohl wichtigste Teil dieses Projektes: die Anbringung des Bottle Openers. Dafür habe ich als erstes die Mitte des Deckels ausgemessen und die Positionen für die beiden Löcher markiert. Anschließend habe ich die Löcher mit einem kleinen Bohrer vorgebohrt. Und zu guter Letzt, den Flaschenöffner mit kleinen Schrauben befestigt.











Fazit dieses Projektes

Es hat viel Spaß gemacht, dieses Projekt umzusetzen und daran zu arbeiten. Ich konnte viele neue Sachen ausprobieren, die ich vorher noch nicht gemacht hatte.

Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis recht zufrieden, bis auf den kleinen Spalt, welcher unten links am Fass zu sehen ist. Außerdem ist mir aufgefallen, dass ich unbedingt neue Lochsägen brauche.




2 Kommentare:

  1. Hallo Jan, das haut dem Fass den boden weg.😂Ne im Ernst.....richtig schönes Projekt. Klasse umgesetzt.

    Gruß Patrick.

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