Ein kleiner Behälter

Ein kleiner Behälter

Mein erstes Projekt, was ich hier gerne festhalten würde, ist die Herstellung eines kleinen runden Behälters. Ich habe diesen nicht mit der Absicht eines bestimmten Nutzen hergestellt, sonder einfach um ein paar Techniken auszuprobieren und Erfahrung zu sammeln.

Der kleine Topf sollte aus drei unterschiedlichen Holzarten hergestellt werden, damit ein visueller Effekt entsteht. Dafür wollte ich aus jeder Holzart ein Parallelogramm mit einem 120° Winkel anfertigen. Anschließend sollten drei Parallelogramme aus jeweils einer anderen Holzart zu einem Sechseck zusammengeklebt werden. Von diesen Sechsecken wollte ich sieben Stück herstellen, die dann wiederum zu einem Block zusammengefügt werden sollte. Dieser Block sollte dann in eine runde Form gebracht werden und im Anschluss mit einer Drechselmaschine bearbeitet werden.

Um eine Vorstellung von dieser Arbeit zu bekommen habe ich ein paar Bilder gemacht, an denen ich im Folgenden eine detailliertere Beschreibung geben möchte.

Da ich noch recht am Anfang stehe, was das Arbeiten mit Holz betrifft, habe ich als Grundlage Holz aus dem Baumarkt verwendet. Hier sieht man die drei Bretter aus fertigem Leimholz. Die Farbkombination war so gewählt, dass ein helles Holz, ein dunkleres und ein Holz, was sich in der Mitte der Farbtöne befindet, verarbeitet werden sollte. Dies sollte, wie ich später noch zeige einen bestimmten optischen Effekt hervorrufen.

Leider habe ich von dem Zusägen der Holzstücke keine Bilder gemacht. Wie oben schon erwähnt, wollte ich ein Parallelogramm zusägen, welches eine Ecke von 120° hat (die gegenüberliegende Seite hat dann natürlich auch einen Winkel von 120° und die beiden verbleibenden Winkel jeweils einen Winkel von 60°). Dafür habe ich also meine TS 55R eingebaut in dem CMS Modul auf einen Schnittwinkel von 30° eingestellt. So habe ich lange Streifen an Parallelogrammen aus dem Holz erstellt und auf eine Länge von zirka 11 cm abgelängt. Leider viel mir erst dann auf, dass die drei Bretter nicht exakt die gleiche Dicke hatten, sondern zwei der Bretter sich in der Dicke um 1 mm unterschieden. Da eine exakte Dicke aber entscheidend für die weitere Verarbeitung war, musste ich alle Stücke nochmals mit der Säge bearbeiten und schmaler machen.




Hier sieht man einmal die Einstellung der Säge und eines der oben beschriebenen Stücke. Für das Anpassen der Dicke der Stücke habe ich mir noch eine Halterung hergestellt, um nicht Gefahr zu laufen mit den Händen in das Sägeblatt zu kommen. So konnte ich gefahrlos alles Teile nochmals am Sägeblatt entlangschieben und hatte dann 21 gleich dicke Stücke.







Nun stand das Zusammenkleben von jeweils einem Stück jeder Holzsorte zu einem Sechseck an. Da ich leider nicht so viele Zwingen habe, konnte ich immer nur ein Sechseck auf einmal herstellen. Das Befestigen der Klemmen ist hier im linken Bild dargestellt. Damit war dieser Arbeitsschritt auch mit einer sehr langen Wartezeit verbunden.

Ein fertig zusammengeklebtes Sechseck sah dann so aus, wie es hier rechts dargestellt ist. Nun kam auch schon der visuelle Effekt zum Vorschein. Durch die drei verschiedenen Farbtöne erhielt die Anordnung einen dreidimensionalen Effekt, sodass das Sechseck wie ein Würfel wirkte. 




Nachdem alle sieben Sechsecke fertig verleimt waren, habe ich diese einmal probeweise in ihre Positionen gestellt. Der dreidimensionale Effekt kam so nochmal besser zum Vorschein.

Nun stand das Verleimen der einzelnen Sechsecke zu einem großen Block an. Dies musst in zwei Arbeitsschritten geschehen, da an dem kleinen Werkstück nicht genug Platz war alle Teile unter Druck mit Klemmzwingen zu fixieren.







Nach dem Trocknen und Entfernen der Zwingen habe ich mit einem Zirkel einen Kreis auf die Oberseite gemalt, um im Anschluss mit der Stichsäge den Block grob in eine runde Form zu bringen. Das Sägeblatt hatte so gerade die richtige Höhe, dass ich noch durch den Block hindurch kam ohne von beiden Seiten die Säge ansetzen zu müssen.










Nun stand das Drechseln an. Dafür habe ich eine Halterung in welche man eine Bohrmaschine einspannen kann. In der Bohrmaschine wird eine Art Teller befestigt, in welchem sich eine Schraube befindet. Diese wird in das Werkstück gedreht. Auf der anderen Seite des Werkstückes befindet sich eine Spitze, wodurch jenes stabilisiert wird.

Als erstes habe ich den Holzklotz in eine runde Form gebracht und die Konturen des Behälters angefangen anzudeuten. Leider habe ich von diesem Vorgang keine Fotos gemacht. Um im Anschluss auch das Innere des Klotzes aushöhlen zu können, musste ich das Werkstück mit einem Rundstab verlängern. So war es mir möglich mit dem Drechselwerkzeug das Innere des Klotzes zu erreichen. Der Zwischenstand des Behälters mit der Modifikation ist hier im Bild zu sehen. Verbunden habe ich den Rundstab mit einem 10 mm Runddübel und Leim.


Hier sieht man einmal das Werkstück eingespannt in der Halterung. Zu diesem Zeitpunkt waren die Drechselarbeiten schon so gut wie abgeschlossen. Im Inneren des Behälters habe ich den noch in der Mitte stehenden runden Zapfen im Durchmesser so weit verkleinert, dass noch zirka 1 cm stand. Mehr Abnahme wollte ich nicht riskieren, da sonst der Zapfen hätte herausbrechen können und der an der Bohrmaschine befindliche Teil hätte sich unkontrolliert gedreht.

Nach dem Ausspannen aus der Halterung habe ich den Zapfen mit einem Stemmeisen weiter verkleinert, bis ich jenen einfach herausdrehen konnte. Die übrig gebliebenen Reste habe ich vorsichtig mit einem Forstnerbohrer entfernt.





Das Abtrennen des Fußes habe ich einfach mit einer Japanischen Handsäge gemacht. Dadurch, dass diese keine nach außen gebogenen Zähne hat, hinterlässt sie keine Spuren an dem Werkstück. Anschließend habe ich den Fuß mit einem Exzenterschliefer geschliffen.












Zum Schluss stand noch die Oberflächenbehandlung an. Dies wollte ich mit einem Öl machen. Allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt noch keinerlei Erfahrungen mit Ölen gemacht und somit musste dieses Projekt für einen weiteren Test herhalten. Mit dem Resultat bin ich leider aus verschiedenen Gründen nicht zufrieden. Dies hat denke ich verschiedene Gründe:

  1. Ich hätte kein dunkles Öl verwenden sollen.
  2. Das Öl war ebenfalls nur ein Öl aus dem Baumarkt. Die Auswahl war dort deutlich beschränkt. Ich gehe stark davon aus, dass das Ergebnis mit einem hochwertigerem Öl besser geworden wäre. 
  3. Eine weitere Vermutung ist, dass ich zum Schleifen ein noch feineres Schleifpapier hätte nutzen sollen. 
Nichtsdestotrotz konnte ich viel an Erfahrung durch dieses Projekt sammeln. Und man darf nicht vergessen, es hat Spaß gemacht!








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