Kisten

Bevor es in die Werkstatt ging, habe ich die Kiste in SketchUp geplant. Die Kiste sollte für die Aufbewahrung eines Kartenspieles dienen. Daher waren die Breiten der Fächer durch die Größe der Karten vorgegeben. Insgesamt sollte es fünf Fächer geben und die Karten sollten oben in etwas 5 bis 10 mm über stehen, sodass man diese noch gut greifen kann. Als "besondere" Merkmale sollte der Deckel einen dunkleren Farbton bekommen und die Kiste sollte eine Art Füße erhalten.





Da bei solchen Projekten das Setup der Maschinen häufig länger dauert, als der eigentliche Arbeitsgang, habe ich mich dazu entschieden gleich vier Kisten auf einmal zu bauen. 


Und so ging es dann los. Zuerst habe ich das 1 cm starke Fichtenholz bis zur Körnung 120 geschliffen. So lässt sich einfacher damit arbeiten.












Danach habe ich alle Bretter auf Breite geschnitten. Dabei habe ich die Breite zu Deckel + Unterteil + Sägeblattstärke gewählt.












Dann konnte ich mit dem Anschlag alle Bretter grob ablängen. Sowohl die kurzen als auch die langen Seiten.










Erst nachdem sich die Bretter alle in einer handlichen Länge befanden, habe ich die 45° Schnitte vorgenommen. Um große Ausrisse zu vermeiden habe ich die Kanten immer mit Klebeband abgeklebt. Wie auf dem Foto zu erkennen ist, habe ich auch den Anschlag des Schiebeschlittens quer befestigt, um eine höhere Stabilität und Genauigkeit beim Sägen zu erhalten.





Der Grund, warum ich die Teile für den Deckel noch zusammen mit dem Unterteil gelassen hatte, war das Anbringen der Nuten für den Deckel. So konnte ich die Nuten sicher mit der Kreissäge herstellen.










Erst danach habe ich die 25 mm breiten Streifen für den Deckel vom unteren Teil getrennt.












Die Einsätze für die Deckel habe ich schnell aus Sperrholzresten zugeschnitten. Da ich die Einsätze ja gerne farblich vom Rest abgehoben haben wollte, habe ich diese gleich nach einem Schliff auf Körnung 180 das erste mal mit einem dunklen Öl bearbeitet. Es folgten noch zwei weitere Behandlungen.












Während die Einsätze trockneten, habe ich mich an das Herstellen der Füße gemacht. Zum Anzeichnen der Rundungen habe ich mir einfach eine Unterlegscheibe zur Hilfe genommen. Ausgesägt habe ich die Stücke dann mit der Dekopiersäge.







Und dann noch alles mit einem Schleifzylinder in Form gebracht und glatt geschliffen.














Zwischendurch habe ich noch etwas die Werkstatt aufgeräumt und eine Aufbewahrungsbox für das rumstehende Holz gebaut :D








Jetzt fehlten noch die Böden und die Zwischenwände. Die Böden habe ich aus 6mm Sperrholz hergestellt. Die Zwischenwände sind ebenfalls aus 10mm starkem Fichtenholz entstanden. Da die Zwischenwände in Nuten eingeklebt werden sollten, mussten diese noch in den Außenwänden entstehen.

Zuerst habe ich wieder mit der Kreissäge die Nuten für die Bodenplatten erstellt.














Erst danach habe ich dann mit einem 10 mm Fräser und der Führungsschiene die Nuten für die Zwischenwände gefräst. Dabei habe ich die Führungsschiene hinten dauerhaft am Tisch mit einer Klemmzwinge befestigt gelassen und nur vorne die Zwinge immer gelöst und das Werkstück drunter hergeschoben. So habe ich dann in alle langen Seitenwände jeweils vier Nuten gefräst.




Bevor es dann an das Zusammenkleben ging, habe ich noch alle Teile mit dem Einhandhobel von den Sägespuren befreit...







... und bis zur Körnung 180 mit dem Exzenterschleifer glatt geschliffen.







Beim Zusammenkleben habe ich zuerst ein langes Seitenteil mit zwei Kurzen mit dem "Klebenbandtrick" verbunden. Das machte das Handling beim Zusammenfügen der restlichen Teile deutlich einfacher.






Und so sah das ganze dann aus, als ich alle Teile zusammengefügt hatte. Vom Zusammenkleben der Deckel habe ich leider keine Fotos gemacht. Diese habe ich aber ebenfalls mit Hilfe von Klebeband verleimt.







Nachdem alle Kisten verleimt waren, habe ich diese mit zwei Schichten Danish Oil behandelt. So sahen die Kisten dann beim Trocken aus.













Nun stand das Zusammenfügen des Deckels mit dem Unterteil an. Zuerst habe ich die Scharniere befestigt. Damit diese bei allen Kisten an der gleichen Position landen, habe ich mir eine kleine Schablone angefertigt.











Danach habe ich die Positionen mit einer Schraube angekörnt, um so im nächsten Schritt...












... besser vorbohren zu können.













So konnte ich dann die Scharniere problemlos mit kleinen Kreuzschlitzschrauben und einem Schraubenzieher befestigen.












Und um die Scharniere an der Unterseite zu befestigen, habe ich den Deckel mit Klemmzwingen fixiert und dann den gleichen Vorgang durchgeführt wie oben beschrieben.








Für die Befestigung der Verschlüsse an der Vorderseite habe ich 9,5 mm lange Linsenkopf Blechschrauben verwendet. Zuerst habe ich dafür die Position der Haken angezeichnet und diese dann fest geschraubt. Danach habe ich am Objekt die Maße für den eigentlichen Verschluss abgenommen. Nur noch schnell festgeschraubt und fertig.








Und hier drei der fertigen Kisten. Die erste hatte ich zu dem Zeitpunkt schon verschenkt ;)












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